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Soziologin: Umgang mit Vielfalt national und regional unterschiedlich

Mit einem neuen Master-Studiengang „Diversität und soziale Ungleichheit“ will die Universität Münster Studierende auf Diversitätsfragen in Organisationen vorbereiten. Wie etwa Schulen, Streitkräfte, Krankenhäuser oder Schwimmbäder mit Vielfalt umgehen, unterscheide sich zwischen Ländern, aber auch innerhalb eines einzelnen Landes, erklärte die Religionssoziologin Ines Michalowski vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“, wie die Hochschule am Montag mitteilte. So gebe es Gebetsräume oder die Erlaubnis zum Tragen von Kopftuch und Kippa nicht überall, sagte die Hochschullehrerin mit Blick auf das Beispiel Religion.

Der ab dem Wintersemester 2025/26 angebotene neue Studiengang wolle beleuchten, welche Maßnahmen zur Abbildung und Förderung von Diversität sich für Organisationen anbieten, hieß es. Dabei gehe es um Merkmale wie Geschlecht, Herkunft, Alter, Religion oder sexuelle Orientierung. Der Studiengang berücksichtige aber auch, dass sich Organisationen in unterschiedlichen nationalen wie regionalen Umwelten bewegen. Je nach Institution, Land und Vielfaltsmerkmal ließen sich in Studien große Unterschiede erkennen, sagte Michalowski, die am Exzellenzcluster Diversitätsfragen am Beispiel religiöser Vielfalt erforscht.

Die Professorin untersucht den Angaben zufolge den Umgang öffentlicher Einrichtungen mit religiöser Kleidung und Symbolen, Speisevorschriften, Feiertagen, Seelsorge, Gebetszeiten und Gebetsräumen in etwa 20 Ländern. So würden etwa in Gefängnissen oft umfassende religiöse Angebote bereitgestellt, weil der Religion eine unterstützende Rolle bei der Wiedereingliederung zugeschrieben werde. Auch das Militär schaffe oft eigene Angebote der religiösen Praxis, weil Soldatinnen und Soldaten im Einsatz solche Dienste vor Ort kaum nutzen könnten.