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Sozialverband: Osterfeiern machen Armut in Deutschland deutlich

Eigentlich ist Ostern eine Zeit der Zusammenkunft. Doch armutsgefährdeten Menschen in Deutschland führen die Feiertage ihre prekäre Situation vor Augen, mahnt ein Sozialverband. Und stellt Forderungen an die Politik.

Ostern ist traditionell ein Familienfest mit gemeinsamem Essen. Gerade daran zeigt sich aber aus Sicht des Sozialverbandes SoVD, wie stark die Armut in Deutschland fortgeschritten ist. “Wenn selbst der Schoko-Osterhase zur Ausnahme wird und der Sonntagsbrunch ausfällt, weil das Geld nur noch für das Nötigste reicht, läuft etwas gewaltig schief”, erklärte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier am Donnerstag in Berlin.

Nach Angaben des Verbandes sind immer mehr Menschen in Deutschland für ihre tägliche Ernährung auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen. “Die Tafeln leisten großartige Arbeit, aber übernehmen vielerorts Aufgaben, für die der Sozialstaat zuständig wäre”, so Engelmeier.

Der Verband fordert von der künftigen Bundesregierung, dafür zu sorgen, dass die Menschen in Deutschland bei den Lebenshaltungskosten entlastet würden. Dafür brauche es eine Steuerpolitik, die besonders Menschen mit hohem Einkommen und großem Vermögen stärker bei der Finanzierung des Sozialstaats in die Pflicht nehme.

Zudem müsse der Mindestlohn auf 15,12 Euro angehoben und die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Stabilisierung des Rentenniveaus umgesetzt werden. “Der SoVD fordert die Bundesregierung auf, die Bekämpfung von Armut oben auf die Agenda zu setzen. Eine solidarische Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie mit den Schwächsten umgeht – nicht nur an Feiertagen”, betonte Engelmeier.