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Sozialverbände starten Aktionstage für mehr Inklusion im Ganztag

Mit einer Auftaktveranstaltung im Hort der Ernst-Barlach-Schule in München hat die Freie Wohlfahrtspflege Bayern am Mittwoch die bayernweiten Aktionstage „#InklusiverGanztag“ gestartet. Mit den Aktionstagen machen sich die Sozialverbände bis zu den Kommunalwahlen im Frühjahr des kommenden Jahres für die konsequente Umsetzung einer inklusiven Ganztagsförderung für alle Kinder stark, teilten die Caritas und die Diakonie Bayern am Mittwoch mit.

Ab dem Schuljahr 2026/27 tritt der Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung für Grundschulkinder in Kraft, beginnend mit den Erstklässlern. Damit das auch für Kinder mit Behinderung möglich ist, seien „alle Akteure in der Pflicht, gemeinsam möglichst schnell für eine ausreichende Versorgung an qualitativen, hochwertigen und konsequent inklusiv ausgerichteten Angeboten zu sorgen“, sagte der Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege Bayern, Andreas Magg, laut Mitteilung.

Zu den geforderten Rahmenbedingungen gehören beispielsweise eine inklusive Raumgestaltung und die qualifizierte Unterstützung durch geschultes Fachpersonal. Carolina Traunter, Vorsitzende des Lebenshilfe-Landesverbands, forderte außerdem Schul- und Individualbegleitung auch in den Nachmittagsangeboten sowie inklusive Ferienangebote. „Dazu muss auch die Eingliederungshilfe eingebunden werden“, sagte sie.

Die Praxis in den Einrichtungen zeige der Mitteilung zufolge, dass die Zahl der Kinder mit psychischen Erkrankungen, ADHS oder Autismus steigt, während die Rahmenbedingungen für Träger und pädagogische Fachkräfte häufig unzureichend sind. Große Gruppen, Personalmangel, unzulängliche Finanzierung und fehlende Unterstützung führten vielerorts zu Überlastung und gefährdeten die Qualität der Betreuung, hieß es.

In der Freien Wohlfahrtspflege Bayern sind das Bayerisches Rotes Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, der Landes-Caritasverband Bayern, die Diakonie Bayern, der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und der Paritätische Wohlfahrtsverband Bayern organisiert. Gemeinsam erbringen die Verbände rund 75 Prozent aller sozialen Dienstleistungen in Bayern. (3811/03.12.2025)