BONN – Kirchliche Friedensfachleute haben sich besorgt über die Situation von Kriegsdienstverweigerern weltweit geäußert. In vielen Ländern seien Verweigerer nach wie vor Repressionen und sozialer Ausgrenzung ausgesetzt oder ihnen drohten sogar Gefängnisstrafen, erklärte die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Bonn. Der EAK-Bundesvorsitzende Christoph Münchow verwies auf die Türkei, Israel und Südkorea, aber auch das EU-Mitgliedsland Griechenland.
Den Kriegsdienst zu verweigern sei ein Menschenrecht, betonte Münchow anlässlich des Internationalen Tags der Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai. „Niemand darf gegen sein Gewissen zum Dienst mit der Waffe gezwungen werden.“ Der frühere sächsische Oberkirchenrat forderte die Bundesregierung auf, in Gesprächen mit diesen Ländern auch die Frage der Kriegsdienstverweigerung zum Thema zu machen.
Die EAK feierte in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. 2015 beriet sie nach eigenen Angaben 37 Menschen, die den Militärdienst verweigern. Ein Drittel waren Reservisten, zwei Drittel Zeitsoldaten. epd
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