Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum in Mainz feiert in den kommenden Monaten sein 100-jähriges Bestehen mit mehreren Sonderausstellungen. Den Auftakt macht vom 30. Oktober bis 22. Dezember die kleine Sonderschau „Innen! Ansichten Mainzer Kirchen um 1800“, wie Museumsdirektor Winfried Wilhelmy am Montag mitteilte. Dabei stehen sieben farbige Aquarelle aus dem Besitz des Medienunternehmens VRM im Mittelpunkt, die als verschollen galten, bis sie in einem Kellerraum wiederentdeckt wurden.
Die Darstellungen zeigen Innenansichten bekannter Mainzer Kirchen vor den teils gravierenden Umbauten des 19. Jahrhunderts und den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Besucher erhalten eine Lupe, um alle interessanten Details und Unterschiede zum heutigen Aussehen aufspüren zu können.
Vom 8. November bis zum 25. März 2025 ist dann eine weitere Sonderausstellung „Die ganze Welt auf Pergament“ zu sehen, die den sechs unlängst aufwendig restaurierten Chorbüchern des einstigen Mainzer Karmeliterklosters gewidmet ist. Die Bücher aus dem 14. Jahrhundert zählen laut Museum mit einem Gewicht von bis zu 26 Kilogramm pro Band zu den „Giganten der mittelalterlichen Handschriften“. Aus konservatorischen Gründen können die prächtig verzierten Bände nur sehr selten öffentlich gezeigt werden.
Ende Februar präsentiert das Dommuseum dann eine weitere Ausstellung unter dem Titel „Vom Bombenkrieg gezeichnet. Vergessene Fragmente erzählen Geschichte“, die der Zerstörung der Stadt Mainz im Zweiten Weltkrieg gewidmet ist. Bis zum Jahresende 2025 zeigt das Museum zudem eine Schau über die eigene Geschichte und Meisterwerke aus der Barock- und Renaissance-Zeit.
Das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum war im Oktober 1924 offiziell gegründet und bereits acht Monate später im Sommer 1925 eröffnet worden. Nach Angaben des katholischen Bistums gehört es mit einer Ausstellungsfäche von mehr als 3.000 Quadratmetern und 30.000 Exponaten zu den bundesweit fünf größten vergleichbaren Einrichtungen katholischer Diözesen.