Neumünster. Müde und schlapp, der Rücken tut weh und leichte Kopfschmerzen steigen vom Nacken auf. So geht es vielen Menschen am Ende einer Arbeitswoche. Im Kirchenkreis Altholstein soll damit bald Schluss sein. Elke Weber ist die neue Beauftragte für Betriebliches Gesundheitsmanagement. „Meine Aufgabe ist es, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu verbessern und natürlich auch den Gesundheitszustand zu optimieren, wenn er schlecht sein sollte.“
Die gelernte Physiotherapeutin, Sport- und Gymnastiklehrerin hat viele Jahre in der betrieblichen Gesundheitsförderung gearbeitet. „Da bekommt man einen automatischen Blick für Bewegungsabläufe und mögliche ergonomische Probleme“, erklärt Elke Weber. Daraus könne sie relativ schnell sehen, was einem Menschen gut tut oder was ihn belasten könnte. Um ihr Spektrum zu erweitern, hat sie außerdem Gesundheitswissenschaften mit dem Schwerpunkt „Health Communication“ studiert. „Dabei geht es darum, wie ich Gesundheit so kommunizieren kann, dass die Menschen verstehen, was ich ihnen warum empfehle“, so Weber.
Kitas unter der Lupe
Im Kirchenkreis Altholstein beginnt Elke Weber mit den Arbeitsbedingungen in Kindertagesstätten. In fünf Projekt-Kitas will sie gemeinsam mit den Erziehern, Hausmeistern und Reinigungskräften für mehr Gesundheit bei der Arbeit sorgen. „Mein erstes großes Ziel ist, alle Mitarbeiter in diesen Prozess einzubinden“, betont Weber. Nach einer Befragung der Mitarbeiter wolle sie gemeinsam Gesundheitsmaßnahmen finden, die gut in den Alltag integriert werden können und hinter denen alle Mitarbeiter stehen. Daraus soll ein nachhaltiges Konzept entstehen, von dem im Anschluss auch die übrigen 29 Kitas des Kirchenkreises profitieren können.
„Herauszufinden, wo liegen die Belastungsfaktoren und wo liegen die Ressourcen“, das sei wichtig, „weil jede Einrichtung ein individuelles Konzept bekommen soll“, erklärt Weber. Die Schwierigkeiten in einer Kindertagesstätte können sehr unterschiedlich sein. Während für einen Erzieher die Lärmbelastung problematisch sei, fiele einem anderen das häufige Knien oder Sitzen auf Kinderstühlen schwer. Entsprechend unterscheiden sich ihre Empfehlungen: Von Entspannung über eine arbeitsplatzbezogene Rückenschule bis hin zu einer Ernährungsberatung sei alles möglich. „Wichtig sind Vergünstigungen bei lokalen Anbietern, zum Beispiel bei Sportvereinen, Volkshochschulen oder Physiotherapeuten. Dann können die Angestellten auch nach der Arbeitszeit etwas für sich tun“.