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So viel Strom aus Erneuerbaren wie nie zuvor

Statistiker vermelden mit 61,5 Prozent den höchsten je gemessenen Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Die Windkraft ist wichtigster Energieträger. Kohle bleibt auf Platz zwei.

Die Energiewende hin zu Erneuerbaren hat zu einem neuen Höchststand bei Ökostrom geführt. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, stammten im ersten Halbjahr 2024 rund 61,5 Prozent der inländischen Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen – so viel wie nie zuvor. Im ersten Halbjahr 2023 waren es 53,3 Prozent gewesen. Die Ökostrom-Erzeugung stieg laut der Statistik im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich um 9,1 Prozent auf 135,2 Milliarden Kilowattstunden.

Zugleich ging die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern im Vergleichszeitraum um ein Fünftel zurück – und fiel auf einen Anteil von 38,5 Prozent der inländischen Stromproduktion. Im ersten Halbjahr 2023 waren es noch 46,7 Prozent.

Die Stromerzeugung aus Windkraft stieg im Vergleichszeitraum um rund 12 Prozent an – von 65,5 auf 73,4 Milliarden Kilowattstunden. “Dieser Zuwachs war das Ergebnis eines außergewöhnlich windreichen ersten Halbjahres 2024”, so die Statistiker. “Mit einem Anteil von 33,3 Prozent war die Windkraft im ersten Halbjahr 2024 der mit Abstand wichtigste Energieträger in der inländischen Stromproduktion.”

Auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik legte zu: Mit einem Anstieg von 8,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 stieg die Einspeisung von 28,2 auf 30,5 Milliarden Kilowattstunden. Dies entspricht 13,9 Prozent der in Deutschland erzeugten und in das Netz eingespeisten Gesamtstrommenge von 220 Milliarden Kilowattstunden. Der Zuwachs aus Photovoltaik sei “durch den Bau neuer Anlagen zu erklären”, hieß es.

Kohle bleibt trotz eines Produktionsrückgangs um mehr als ein Viertel der zweitwichtigste Energieträger in Deutschland – mit einem Anteil von 20,9 Prozent an der Gesamtstromerzeugung. Während im ersten Halbjahr 2023 noch 62,5 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Kohle erzeugt worden waren, betrug die Kohlestrom-Produktion im ersten Halbjahr 2024 knapp 46 Milliarden Kilowattstunden. “Das war die geringste Menge an Kohlestrom, die in einem Halbjahr seit Beginn der Erhebung 2018 produziert wurde”, so die Statistiker.

Die Stromproduktion aus Erdgas ging im Vergleichszeitraum nur leicht zurück (minus 1,8 Prozent). Erdgas blieb mit einem Anteil von 14,6 Prozent an der gesamten Stromerzeugung der drittwichtigste Energieträger.

Weiterhin eine bedeutende Rolle spielen Stromimporte. So stieg die im Ausland erzeugte und nach Deutschland importierte Strommenge im 1. Halbjahr 2024 im Vorjahresvergleich von 30,6 auf 37,5 Milliarden Kilowattstunden an – ein Plus von 22,5 Prozent.