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So kann Weihnachten in der Patchwork-Familie gelingen

In Patchwork-Familien ist der Weihnachtsstress oft besonders groß. Schließlich muss besonders viel vereinbart, ausgehandelt und organisiert werden. Juliane Conradt, Psychologin und Familienberaterin bei der Familienberatungsstelle des Caritas-Zentrums Garmisch-Partenkirchen, hat einige Tipps für die Beteiligten.

: Am besten ist es laut der Expertin, sich schon drei bis vier Monate vorher abzusprechen. Im Idealfall artikulieren alle Familienmitglieder ihre Wünsche. Dann können Regelungen gesucht werden, die alle mittragen können. Zum Wohl des Kindes ist hinsichtlich der Besuchszeiten an den Feiertagen besondere Kompromiss-Bereitschaft gefragt.

: Um dem Kind Loyalitätskonflikte zu ersparen, sollten die leiblichen Eltern die Besuche an den Feiertagen im Vorfeld festlegen. Das Kind kann – je nach Alter – in die Planung der Details einbezogen werden. Hilfreich ist laut Conradt, dem Kind die getroffenen Vereinbarungen zeitnah zu erklären: Es sollte das Gefühl bekommen, dass beide Elternteile damit zufrieden sind.

: Der leibliche Elternteil, der Heiligabend nicht mit dem Kind verbringt, kann mit einem Alternativ-Programm nachfeiern. Wichtig ist das Signal an das Kind: Du darfst auch mit dem anderen Elternteil und dessen neuer Familie eine schöne Zeit verbringen.

: Exklusive Zeit exklusiv mit dem leiblichen Kind ist an den Feiertagen besonders wertvoll. Bewährt haben sich laut der Beraterin Rituale wie ein Winterspaziergang oder Punschtrinken am Weihnachtsmarkt. Kinder aus Patchwork-Familien blicken an Weihnachten zudem verstärkt auf vermeintlich heile Familien in ihrem Umfeld. Die Folge können Gefühle wie Sehnsucht, Eifersucht, Traurigkeit oder Wut sein. Patchwork-Kinder brauchen deshalb an den Feiertagen viel Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen.