Artikel teilen:

Singles mit niedrigem Einkommen von Teuerung am stärksten betroffen

Alleinlebende mit niedrigen Einkommen sind einer Studie zufolge im vergangenen Jahr am stärksten von steigenden Preisen belastet worden. Die Inflationsrate für diesen Haushaltstyp betrug im Jahresdurchschnitt 6,3 Prozent, wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Das sei ein voller Prozentpunkt mehr als bei Singles mit sehr hohen Einkommen, die mit 5,3 Prozent unter allen Haushalten die niedrigste Teuerungsrate zu verzeichnen hätten, erklärte das IMK mit Verweis auf seinen aktuellen „Inflationsmonitor“.

Ärmere Haushalte waren demnach zum Spätsommer vergangenen Jahres besonders stark von der Inflation betroffen, weil sie einen großen Teil ihres Budgets für Nahrungsmittel und Haushaltsenergie ausgeben mussten. In der zweiten Jahreshälfte habe die Preisdynamik dann vor allem bei der Energie nachgelassen.

Nach Monaten mit sinkender Inflation sind die spezifischen Teuerungsraten für alle untersuchten Haushaltstypen im Dezember 2023 aber wieder gestiegen – ebenso wie die allgemeine Inflationsrate, die von 3,2 im November auf 3,7 Prozent zulegte, wie es hieß. Das liege vor allem daran, dass es im Dezember keine erneute Übernahme der Abschlagszahlungen für Haushalte mit Gas- und Fernwärmebezug durch den Staat gegeben habe.

Für die kommenden Monate erwarten IMK-Inflationsexpertin Silke Tober und der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien, allerdings eine sinkende Inflationsrate. Ab Februar „dürfte aber die Inflationsrate zügig in Richtung zwei Prozent fallen, da sich nicht nur die Kernrate abschwächt, sondern die Verbraucherpreise für Erdgas und Strom bis weit in das Jahr 2024 sinken dürften“, betonten die beiden. Die Inflationsrate im gesamten Euroraum lag im Dezember trotz des Basiseffekts in Deutschland knapp unter drei Prozent, im November waren es sogar nur 2,4 Prozent.