Katzen und Hunde sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland. Bei aller Liebe zu den Tieren sind auch Umweltfragen zu bedenken. Welche?
Wie kann man die Schöpfung bewahren, den eigenen ökologischen Fußabdruck gering halten und nachhaltiges Leben führen? Diese Frage bewegt viele Menschen. Wer von ihnen eine Katze hält, sollte sie auch in die Überlegungen einbeziehen.
In Deutschland gibt es knapp 16 Millionen Hauskatzen. Dazu kommen noch einmal 6.000 bis 8.000 Wildkatzen. Sie sollen für den Tod von 200 Millionen Vögeln jährlich verantwortlich sein. Der Naturschutzbund (Nabu) hält diese Zahl für deutlich zu hoch, geht aber in seinem Podcast “Reingezwitschert” im Juli diesen Jahres von einer Zahl im zweistelligen Millionenbereich aus. In dem Podcast verweist der Nabu auch auf eine weitere Studie vom Dezember 2023, laut der Katzen 2.000 Tierarten bejagen, von denen 17 Prozent bedroht seien. Besonders intensiv sei der Effekt auf Inseln zu spüren.
Tipp: Der Nabu rät dazu, naturnahe Gärten anzulegen, die den Vögeln helfen können. Dornige Hecken würden Vögeln Rückzugsräume bieten. Außerdem empfiehlt der Nabu, Nistkästen so hoch aufzuhängen, dass Katzen sie nicht erreichen können. Futterhäuschen für Vögel und Vogeltränken sollten so aufgestellt werden, dass Vögel sie sicher benutzen können. Katzenabweisende Manschetten an Bäumen anbringen, in denen Vögel ihre Nester haben, auch das würde helfen. Was man auf keinen Fall machen darf: Katzen ein Glöckchen umhängen, weil das ihr Gehör schädigen kann.
Es gibt verschiedene Studien zum ökologischen “Pfotenabdruck” von Haustieren, darunter auch Katzen. Die Zahlen sind jedoch älter. Die am häufigsten angeführte Studie stammt aus dem Jahr 2017. Gregory Okin von der University of California in Los Angeles hat herausgefunden, dass bei der Herstellung von Katzen- und Hundefutter pro Jahr in den USA 64 Millionen Tonnen CO2 anfallen, was dem Ausstoß von rund 14 Millionen Autos entspräche. Die Zahlen müssen mittlerweile höher angesetzt werden.
Tipp: Die Halter von Katzen und Hunden sollten aber deshalb nicht auf die Idee kommen, ihre Tiere vegetarisch zu ernähren, betonte Okin in einer begleitenden Pressemitteilung zu seiner Studie. Denn das sei nicht artgerecht und wäre schädlich für die Tiere. Die Tierschutzorganisation Peta schlägt jedoch genau das vor. Die Umweltschutzorganisation earth.org bringt auch eine insektenbasierte Nahrung in die Diskussion ein.
Peta rät, um den ökologischen Fußabdruck von Katzen zu reduzieren, das Futter möglichst in größeren Einheiten statt in kleinen Beuteln oder Schalen kaufen. Da auch Katzen zu Übergewicht neigen können, solle man sie nicht überfüttern oder ihnen zu viele Snacks anbieten. Sonst solle man auf Vorschlag von Peta möglichst lokal hergestelltes Futter kaufen oder nach Rücksprache mit dem Tierarzt selbst für die Katze kochen. Für das Katzenklo empfiehlt Peta ein biologisch abbaubares Recycling-Katzenstreu, das sowohl für die Gesundheit der Katze wie auch für die Umwelt am besten sei.