Die Leipziger Sicherheitskonferenz hat am Mittwoch über häusliche Gewalt beraten. Der Anstieg an gemeldeten Fällen sei in Leipzig 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Im Bundesdurchschnitt habe der Anstieg im gleichen Zeitraum lediglich 8,5 Prozent betragen, hieß es unter Berufung auf Angaben des Bundeskriminalamts.
Angesichts dieser Entwicklung sei es bei der 44. Sicherheitskonferenz darum gegangen, wie Betroffene angemessen und zeitnah unterstützt werden könnten. An der Konferenz nahmen unter anderem Vertreter des kommunalen Präventionsrats, von Stadtverwaltung und Polizei teil.
Polizei und Beratungsstellen zählten den Angaben zufolge 2022 insgesamt 43 Hochrisikofälle, die eine sofortige Intervention zum Schutz der Betroffenen zwingend erforderten. Als sogenannte Hochrisikofälle gelten Fälle häuslicher Gewalt, bei denen die konkrete Gefahr der Begehung eines Tötungsdeliktes besteht, Betroffene etwa mit Waffen oder gefährlichen Gegenständen bedroht werden oder sie wiederholt schwere Verletzungen erleiden.
Damit sich Betroffene aus gewaltvollen Beziehungen lösen können, sei professionelle sowie jederzeit ansprechbare Begleitung nötig, hieß es. Laut Zahlen der Koordinierungs- und Interventionsstelle wurden im Jahr 2022 insgesamt 171 Kinder und Jugendliche als Mitbetroffene häuslicher Gewalt in der dort angegliederten Kinder- und Jugendberatung registriert. Das entspricht einem Anstieg um rund 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.