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SH: Landesmuseen setzen 2026 auf Kunst aus Blüten und Bronze

Die Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen ziehen für das vergangene Jahr eine positive Bilanz. Insgesamt 493.000 Menschen besuchten die sieben Landesmuseen, wie Stiftungsvorstand Thorsten Sadowsky am Donnerstag auf Schloss Gottorf in Schleswig erklärte. Damit habe die Stiftung nach 2024 mit 511.676 Besuchern ihr zweitbestes Ergebnis eingefahren.

Spitzenreiter war das Wikingermuseum Haithabu mit rund 170.000 Besuchern. Das Freilichtmuseum Molfsee bei Kiel belegte mit knapp 134.000 Gästen den zweiten Platz, darauf folgt die Museumsinsel mit 117.508 Besuchern. Als Publikumsmagnet erwies sich die Ausstellung „Wikingerdämmerung“ auf Schloss Gottorf mit 53.300 Menschen. Sie ist damit die erfolgreichste Sonderausstellung in der 26-jährigen Geschichte der Stiftung.

„Hätten wir das Schloss im August nicht schließen müssen, hätten wir unser bestes Ergebnis aus 2024 mit 511.676 Gästen noch getoppt“, ist Sadowsky überzeugt. Die Schließung war notwendig, weil die Dauerausstellung des Museums derzeit überarbeitet wird. Bis Ende 2026 werden 90 Prozent der Exponate in Depots eingelagert, anschließend beginnen die Baumaßnahmen. Mit einer Wiedereröffnung wird Ende 2029 gerechnet.

Sadowsky betonte, dass der Museumsbetrieb in den Nebengebäuden der Schlossinsel dennoch weitergehe. Im Sommer 2026 soll die Sammlung Horn mit expressionistischer Kunst nach einer umfassenden Sanierung ihrer Ausstellungsräume nach Gottorf zurückkehren. Auf 2.000 Quadratmetern werden 350 Werke etwa von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach und Erich Heckel gezeigt.

Höhepunkt des Museumsjahres wird eine Ausstellung der britischen Künstlerin Rebecca Louise Law unter dem Titel „State of Nature“ sein, die in Molfsee, auf der Museumsinsel und im Jüdischen Museum Rendsburg ihre raumgreifenden Installationen aus getrockneten Blüten zeigt. Sie will damit die Schönheit der Schöpfung zeigen und an die Verantwortung der Menschen für die Natur appellieren.

„Die Ausstellung bereiten wir seit zwei Jahren mit der Künstlerin vor. Wir haben sogenannte ‘Blomentüddel-Clubs’ gegründet, in denen Menschen an verschiedenen Standorten an den Installationen aus Blüten mitwirken konnten“, erklärte Sadowski. Neben der Präsentation von Exponaten hätten Museen auch den Auftrag, Menschen an der Kunst mitwirken zu lassen.

Als „architektonische Perle“ bezeichnete Sadowski das Eisenkunstguss-Museum in Büdelsdorf bei Rendsburg, das im vergangenen Jahr 7.129 Besucher anzog und damit rund 3.000 mehr als 2024. Grund dafür sei die Sonderausstellung der britischen Skulpturenkünstlerin Kendra Haste gewesen. An diesen Erfolg will die Stiftung im kommenden Jahr mit der Ausstellung „Numen“ 20 Bronzeskulpturen des spanischen Künstlers César Orrico anknüpfen.