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Sexualisierte Gewalt: Bremische Kirche registriert vermehrt Anfragen

Die Bremische Evangelische Kirche nimmt nach Angaben ihrer stellvertretenden Verwaltungschefin Jutta Schmidt mit Blick auf das Themenfeld sexualisierte Gewalt „zunehmend Anfragen wahr nach Beratung und Unterstützung“. Die Kirche gehe jedem Hinweis auf eine Grenzverletzung nach, bekräftigte Schmidt am Donnerstag in einem Bericht vor den Delegierten des bremischen Kirchenparlamentes, die sich zu ihrer Herbsttagung versammelt hatten.

Für eine übergreifende Missbrauchsstudie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die bremische Kirche sämtliche Personalakten der Pfarrpersonen gesichtet, die zwischen 1946 und 2020 in ihrem Dienst standen. In acht Fällen sei eine sogenannte „verdächtigte Person“ identifiziert worden, hieß es auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Es habe sich hierbei um sechs Pfarrpersonen und zwei weitere hauptamtliche Personen gehandelt.

Die bremische Kirche hat im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt eine Meldestelle und eine Ansprechstelle eingerichtet. Betroffene erhalten den Angaben zufolge auf Wunsch bei der Ansprechstelle einen geschützten Raum, in dem ihren Erlebnissen „mit Respekt und Fachlichkeit“ begegnet werde. Wer das nicht wolle, könne mit nicht kirchlichen Beratungsstellen wie „Schattenriss“ oder dem Bremer Jungenbüro Kontakt aufnehmen, ergänzte Schmidt.