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Septuaginta – Vulgata – Lutherbibel: eine kurze Chronik der Bibelübersetzungen

–  250 v. Christus: Die Septuaginta entsteht als älteste durchgehende Übersetzung der hebräisch-aramäischen Bibel in die altgriechische Alltagssprache. Die meisten Bücher des sogenannten Alten Testaments waren bis etwa 100 v. Chr. übersetzt, die restlichen Bücher folgten bis 100 n. Chr.
–  Ende 1. Jahrhundert n. Chr.: Jüdische Schriftgelehrte bestimmen den genauen Umfang der hebräischen Bibel, den Kanon.
–  200: Der Kanon des Neuen Testaments steht im Wesentlichen fest; es entstehen erste frühe Übersetzungen ins Lateinische.
–  382-420: Der Kirchenvater Hie­ronymus bearbeitet die altlateinische Bibel. Er übersetzt das Alte Testament neu aus dem Hebräischen ins Lateinische und revidiert den altlateinischen Text des Neuen Testaments. So entsteht die später sogenannte Vulgata.
–  um 800: Revision der lateinischen Bibel durch Alkuin, den Ratgeber  Karls des Großen. Übersetzung des Matthäus-Evangeliums ins Althochdeutsche.
–  11.-15. Jahrhundert: Zahlreiche Übersetzungen biblischer Schriften und der ganzen Bibel ins Deutsche und in andere Volkssprachen. Das älteste vollständige Neue Testament in deutscher Sprache liegt mit der Augsburger Pergamenthandschrift aus dem Jahr 1350 vor.
–  1452-1455: Erster Druck der lateinischen Bibel durch Johannes Gutenberg (42-zeilige Bibel).
–  1466: Mentelin in Straßburg druckt die erste deutsche Bibel. Es folgen Drucke von Bibelübersetzungen in in zahlreichen anderen Sprachen.
–  September 1522: Luthers deutsches Neues Testament erscheint in Wittenberg.
–  1527: Nur kurze Zeit nach dem Erscheinen von Luthers Neuem Testament kommt es auch zu neuen Übersetzungen von katholischer Seite. 1527 gibt Hieronymus Emser im Auftrag des Herzogs von Sachsen eine Übersetzung des Neuen Testaments heraus. 1537 erscheint eine Übersetzung des Alten und Neuen Testaments von Johannes Eck.
–  März 1529: Abschluss der ersten reformatorischen Übersetzung des Alten und des Neuen Testaments in Zürich, die als Zürcher Bibel bekannt geworden ist.
–  1534: Luthers Gesamtausgabe der deutschen Bibel erscheint in Wittenberg. In Luthers letzter Überarbeitung von eigener Hand von 1545 bleibt sie bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch.
–  1830-1832: Die Bibel-Übersetzung von Josef Franz von Allioli erscheint. Sie ist die bis ins 20. Jahrhundert maßgebliche katholische Bibelausgabe im deutschsprachigen Raum.
–  1892: Eine erste kirchenamtliche Revision der Lutherbibel wird abgeschlossen.
–  1912: Eine neu durchgesehene und vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss genehmigte Ausgabe der Lutherbibel erscheint.
–  1921: Beginn der dritten, umfassenden Revision von Luthers Bibelübersetzung.
–  1962-1965: Das Zweite Vatikanische Konzil erlaubt den Gebrauch der Muttersprache in der katholischen Liturgie. Die Kirchenversammlung empfiehlt neue Bibelübersetzungen, wenn möglich, gemeinsam mit nichtkatholischen Christen.
–  1972: Die „Einheitsübersetzung“ erscheint. 1980 kommt eine überarbeitete Ausgabe heraus. Neues Testament und Psalmen sind unter evangelischer Mitarbeit übersetzt und als ökumenischer Text anerkannt, nicht jedoch die anderen Teile des Alten Testaments.
–  1975: Die Revision des Neuen Testaments der Lutherbibel wird als zu modern abgelehnt.
–  1984: Abschluss der Revision der Lutherbibel.

KNA