Endlose Wälder, einsame Seen, eine nie untergehende Sommersonne: Die “Nordlichter”-Ausstellung der Fondation Beyeler in Basel-Riehen zeigt Sehnsuchtsbilder aus dem Norden. Und die Gefährdung der Natur.
Weltbekannte Landschaftsgemälde von Edvard Munch bilden das Zentrum. Doch die Fondation Beyeler will mit der Sonderausstellung “Nordlichter” den Blick weiten für in der Kunstgeschichte oft wenig beachtete und in mitteleuropäischen Museen kaum gezeigte Landschaftsmalerei aus Schweden, Finnland, Norwegen, Russland – und aus Kanada. Zu entdecken sind 13 Künstler und Künstlerinnen wie Anna Boberg, Emily Carr, Prinz Eugen oder Tom Thomson.
Ihnen gemeinsam ist, dass sie die rund um den Polarkreis die Welt umspannenden Wälder zum Gegenstand ihrer Malerei machen. In Kompositionen aus Wald, Licht, Himmel und Wasser. Erstaunlich sind die verschiedenen Formen und Farben von Schnee. Die meisten der etwa 70 gezeigten Gemälde entstanden zwischen den 1880er und den 1920er Jahren.
Beeinflusst von Künstlern wie Vincent van Gogh, Claude Monet oder Henri Matisse stehen die Werke für eine ganz eigene nordische Moderne. Teils avantgardistisch teils realistisch zeigen die Gemälde die oft unwirtliche Natur in großer Erhabenheit.
In den Blick kommt auch die schon damals empfundene große Verletzlichkeit und Gefährdung der Natur. Die nördlichen Nadel- und Birkenwälder rund um den Polarkreis umspannen den gesamten Planeten und gelten als größter Urwald der Welt.
So zeigt Munch das Vordringen der Eisenbahn als Sinnbild der Industrialisierung. Der Finne Akseli Gallen-Kallela malt im Hintergrund seiner Seeidylle große Transportflöße der Holzindustrie. “Die Ausstellung kann auch den Blick auf die Folgen des Klimawandels lenken, etwa auf die immer größeren Waldbrände infolge des globalen Temperaturanstiegs”, sagte Kurator Küster.