Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Gespräche im Vatikan geführt. Der wie immer in militärischer Kleidung auftretende Präsident wurde von Papst Franziskus im Vatikan empfangen. Als Geschenk überreicht er dem Papst ein Ölgemälde, das ein verstörtes Kind inmitten von Trümmern und Leichen nach dem russischen Massaker in Butscha im Jahr 2022 zeigt.
Es war Selenskyjs dritter Besuch beim Papst nach 2020 und 2023. Anders als beim vergangenen Besuch Selenskyjs in Kriegszeiten wurde der Präsident diesmal mit allen protokollarischen Ehren im Apostolischen Palast empfangen.
Papst und Selenskyj: Verhältnis mit Spannungen
Das Verhältnis zwischen beiden blieb nicht ohne Spannungen. Zwar erinnerte Franziskus angesichts der russischen Angriffe zuletzt immer wieder öffentlich an das “gequälte Volk der Ukraine”. Zudem engagiert sich der Vatikan erfolgreich beim Gefangenenaustausch sowie in der humanitären Hilfe. Doch während der ukrainische Präsident darauf setzt, einen Frieden mit Russland militärisch zu erzwingen, wirbt der Papst für einen Frieden auf dem Verhandlungsweg. Bislang bemühte sich der Vatikan indes vergeblich um eine eigene Friedensvermittlung zwischen Moskau und Kiew.
Zuvor war Selenskyj in Rom von der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni herzlich empfangen worden. Nach seinem Besuch im Vatikan wollte er nach Berlin weiterreisen.