Mit ihrer neuen Sonderausstellung „Seh-Stücke“ ermöglicht das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven tiefe Einblicke in maritime Fundstücke und Exponate. So können Gäste direkt in das Innere eines Dosensextanten schauen genauso wie unter die Oberfläche künstlerisch verzierter Pottwalzähne. „Röntgenaufnahmen, wie man sie auch aus der Medizin oder von der Gepäckkontrolle am Flughafen kennt, ermöglichen diese Einblicke“, sagte am Donnerstag Museumsdirektorin Ruth Schilling.
Auf diese Weise können in der Sonderausstellung mit dem Untertitel „Maritimes digital entdecken“ ab Freitag (20. Oktober) und bis Ende April des kommenden Jahres neben den physischen Exponaten erstmals auch deren digitale Abbilder betrachtet werden. Basierend auf Röntgen- und Scantechnik gibt es Einblicke in das Innere von 24 Objekten.
Darunter sind historische Navigationsinstrumente, eine Pfeife, Medizinflaschen und Beifunde der „Bremer Kogge“ von 1380, die im Deutschen Schifffahrtsmuseum als Hauptattraktion zu sehen ist. Der Einsatz eines 3D-Röntgenmikroskops ermöglicht es auch, das Zusammenspiel der Rädchen in einer Schiffsuhr zu verfolgen. Insgesamt sollen in Kooperation mit Partnern aus Bremen und Tübingen wesentliche Ergebnisse des Gemeinschaftsforschungsprojekts „Digital Materialities. Virtual and Analogue Forms of Exhibition“, kurz DigiMat, für Publikum und Forschung sichtbar werden.