Der Terroranschlag von Solingen hat für Entsetzen in ganz Deutschland gesorgt. In einer Sondersitzung gedachten die Abgeordneten des NRW-Landtags nun der Opfer. Auch Bürger sind eingeladen, ihre Anteilnahme auszudrücken.
Der nordrhein-westfälische Landtag hat der Opfer des Terroranschlags von Solingen gedacht. Das Plenum hielt in einer Sondersitzung am Freitag eine Schweigeminute ab, wie der Landtag mitteilte. Landtagspräsident André Kuper mahnte außerdem zur Entschlossenheit: “Allen, die uns einreden wollen, dass die Staatsgewalt an ihre Grenze gelangt sei, sage ich: Unsere Demokratie ist stark, sie ist handlungsfähig und nur die Demokratie ist lernfähig.”
Zur Sondersitzung waren auch Kommunalpolitiker aus Solingen sowie Vertreter von Hilfs- und Rettungsdiensten und der Notfallseelsorge geladen. Ihnen und allen Menschen in Solingen sprach Kuper seine Anteilnahme aus: “Unsere Gedanken gelten den Familien und Angehörigen der Ermordeten, den Verletzten sowie den körperlich wie seelisch Verwundeten.” Bezogen auf den Brandanschlag in der Stadt im Jahr 1993 erklärte Kuper, dass die Bürger der Stadt schon damals bewiesen hätten, dass sie zusammenstehen und in Solidarität geeint sind.
Ab sofort liege im Parlament täglich zwischen 9 und 17 Uhr ein Kondolenzbuch für die Opfer des Terroranschlags aus, in dem Bürgerinnen und Bürger ihre Anteilnahme ausdrücken können. Für den Zutritt zum Parlamentsgebäude wird ein Personalausweis benötigt.
Bereits zuvor hatte Solingens Bürgermeister Tim Kurzbach (SPD) für Freitagabend, genau eine Woche nach der Tat, zu einem stillen Gedenken mit Glockengeläut eingeladen. Er rief dazu auf, zur Tatzeit um 21.37 Uhr eine Kerze zu entzünden und ins Fenster zu stellen.