Für die diakonischen Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg hat das Amtsgericht Magdeburg am Montag ein Schutzschirmverfahren angeordnet. Damit sollen die Stiftungen in den kommenden zwölf Monaten umfassend saniert werden, teilten sie am Montag in Magdeburg mit. Man habe das Verfahren selbst beantragt.
Der Geschäftsbetrieb aller Einrichtungen einschließlich der beiden Kliniken in Magdeburg-Cracau und in Lostau bei Magdeburg sowie der weiteren Tochtergesellschaften werde regulär vom Vorstand fortgeführt, hieß es. Die Zahlung der Löhne und Gehälter sei gesichert.
Ulrike Petermann, Theologische Vorständin der Pfeifferschen Stiftungen, sagte, es sei oberste Priorität, die Angebote und Leistungen fortzuführen. Laut Sachsen-Anhalts Finanzminister Michael Richter (CDU) werde auch die Investitionsbank des Landes die Sanierung unterstützen.
Steigende Sach- und Personalkosten ohne angemessene Gegenfinanzierung sowie zusätzliche strukturelle Anforderungen hätten insbesondere die Kliniken der Stiftungen in eine wirtschaftliche Schieflage versetzt. Von dem Verfahren sind auch das Medizinische Versorgungszentrum der Stiftungen sowie die Dienstleistungsgesellschaft betroffen.
Die gemeinnützigen Pfeifferschen Stiftungen wurden 1889 gegründet. Mit rund 2.000 Mitarbeitern sind sie nach eigenen Angaben die größte sozialdiakonische Einrichtung in Sachsen-Anhalt. Neben dem Klinikum in Magdeburg-Cracau gehören unter anderem Pflege- und Wohnangebote für Senioren oder Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu der Einrichtung.