Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste hat einen Referentenentwurf zur CO2-Speicherung im Meeresuntergrund der Nordsee kritisiert. Der Plan sehe vor, großflächig das klimaschädliche Gas tief unter die Nordsee zu verpressen, teilte die Schutzgemeinschaft am Donnerstag in Varel mit. Dies sei riskant und ineffizient. Die Schutzgemeinschaft lehne jegliche industrielle Nutzung und potenziell umweltschädliche Eingriffe in den Lebensraum Nordsee ab.
Mit Hinweis auf den Klimawandel hätten Regierung und Industrie das Verfahren als Beitrag zur Treibhausgas-Neutralität beworben. Dabei werde jedoch ignoriert, dass es in deutschen Gewässern schon jetzt erhebliche Konflikte um Nutzungen und Ökologie gebe, hieß es. Risiken, wie etwa Leckagen mit Versauerungen von Meeres-Lebensräumen, würden nicht ernst genommen.
Die Nordsee als Lebensraum sei zu wertvoll und dürfe nicht zur Mülldeponie für CO2 und andere schädliche Abfälle der Industrie werden. „Die Schutzgemeinschaft fordert eine Klimapolitik, die auf nachhaltige Emissionsminderungen setzt,“ betonte Ulrich Birstein vom Vorstand der Schutzgemeinschaft. Der Fokus müsse auf wirksame, zukunftsfähige und ökologisch tragfähige Lösungen gerichtet sein.