Drei Schüler aus Karlsruhe sind am Dienstag (14. November) in Berlin beim bundesweiten Wettbewerb „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“ mit einem ersten Preis ausgezeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte die insgesamt fünf mit je 2.500 Euro dotierten ersten Preise in Schloss Bellevue, teilte die Körber-Stiftung mit. Diese richtet seit 1973 den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten aus. Die weiteren Preise gingen nach Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin.
Jeremias Loghis, Paul Mai und Elias Vollmer aus Karlsruhe nahmen mit ihrem Beitrag „Der Mieter- und Bauverein Karlsruhe eG. Reichen 109 Wörter zur Aufarbeitung der eigenen NS-Geschichte?“ an dem Wettbewerb teil. Grundlage sei die Feststellung gewesen, dass der 125 Jahre alte Mieter- und Bauverein Karlsruhe seine NS-Vergangenheit nicht zur Genüge aufgearbeitet hatte. Die Schüler hinterfragten deshalb, welche gesellschaftliche und moralische Verantwortung der Mieter- und Bauverein auch knapp 80 Jahre nach dem Nationalsozialismus noch hatte.
Dafür erforschten sie die Geschichte des Genossenschaftswohnens und die Entstehung des Vereins sowie seine Aktivitäten während des Nationalsozialismus und die Herausforderungen der Nachkriegszeit. Die Schüler sichteten Dokumente aus der Badischen Landesbibliothek, dem Generallandesarchiv Karlsruhe, dem Stadtarchiv Karlsruhe und dem genossenschaftseigenen Archiv. Zudem beriefen die drei Schüler sich auf Gesetzestexte, auf die sie während ihrer Recherche stießen.
Mehr als 5.600 Schülerinnen und Schüler haben mit insgesamt 1.651 Beiträgen am 28. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilgenommen. Er ermuntert laut Körber-Stiftung junge Menschen, sich mit der Geschichte „vor der eigenen Haustür“ auseinanderzusetzen. Der Wettbewerb soll Kompetenzen im Umgang mit Medien und beim wissenschaftlichen Arbeiten fördern, Kreativität bei der Darstellung der Forschungsergebnisse wecken und das forschende und entdeckende Lernen aktivieren. (2710/13.11.2023)