Brandenburgs Landesregierung hat im vergangenen Jahr für
die Sicherung, Sanierung und Restaurierung von Denkmälern 46 Millionen Euro bereitgestellt. Eine ähnlich hohe Summe stehe in diesem Jahr bereit, teilten das Kultur- sowie das Infrastrukturministerium am Mittwoch gemeinsam in Potsdam mit. Rund 13,3 Millionen Euro seien an Stiftungen für den Erhalt ihrer Bausubstanz geflossen. Mit knapp vier Millionen Euro wurden Kirchen, Religionsgemeinschaften und Kommunen bei der Sanierung von sakralen Gebäuden und jüdischen Friedhöfen gefördert.
Kulturministerin Manja Schüle (SPD) erklärte anlässlich der Vorstellung der Bilanz der Denkmal-Förderung, Brandenburgs Kirchen, Klöster, Gutshäuser, Fabrikantenvillen, Bauernhäuser und Scheunen machten aus den Städten architektonische Kleinode, wenn sie instandgesetzt würden. „Unverzichtbar ist dabei die Denkmalpflege mit ihrem Dreiklang aus Erhalten, Renovieren und Sanieren.“ Die Novelle des entsprechenden Gesetzes vom vergangenen Jahr mache deutlich, dass Denkmalschutz und erneuerbare Energien nicht unvereinbar seien, sondern „ein Gebot der ökologischen Nachhaltigkeit“. Denkmalschutz fördere Ressourcen- und Klimaschutz sowie regionale Identität.
Infrastrukturminister Rainer Genilke (CDU) erklärte mit Blick auf das Ziel Brandenburgs, bis 2045 klimaneutral zu werden, die Städte müssten sich damit auseinandersetzen, wie sie ihre denkmalgeschützte Bausubstanz erhalten und energetische und wirtschaftliche Anforderungen berücksichtigen.
Landeskonservator Thomas Drachenberg betonte, Förderungen trügen dazu bei, „die Resilienz der Baukultur innerhalb des Klima- und Strukturwandels zu stärken“. Die 200-jährige Erfahrung beim Erhalt von Denkmälern, die zwei Prozent der gesamten Bausubstanz in Brandenburg ausmachten, könne beim Umgang mit den übrigen 98 Prozent helfen. Das gelte auch für Denkmäler der Industriekultur in der Lausitz und baubezogene Kunst der Ostmoderne.
Knapp drei Millionen Euro standen den Angaben zufolge für Denkmalförderprogramme bereit. Damit wurden Maßnahmen etwa an der Kirche St. Nikolai in Jüterbog und auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf gefördert. Zudem seien rund 1,6 Millionen Euro für die Sicherung von bedrohten Denkmälern ausgezahlt und 43 dringende Projekte unterstützt worden.
Das Kulturministerium förderte den Angaben zufolge den Erhalt von historischen Bauten und Gartenanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mit 11,4 Millionen Euro. Die Mittel seien unter anderem in die Sanierung des Kleinen Schlosses in Babelsberg geflossen, hieß es. Rund 1,6 Millionen Euro erhielt die Stiftung Fürst Pückler Museum Branitz.
Aus den Mitteln für Kirchen, Religionsgemeinschaften und Kommunen flossen den Angaben zufolge im Rahmen des Staatskirchenvertrags knapp 2,2 Millionen Euro an die evangelische Landeskirche. Damit seien 26 Sanierungen von Kirchengebäuden unterstützt worden. Die katholische Kirche habe 150.000 Euro erhalten.
In Brandenburg gibt es rund 14.000 Baudenkmäler und rund 40.000 archäologische Fundplätze.