Lüneburg. Die Große Orgel der Lüneburger St. Michaeliskirche wird in den kommenden Wochen generalüberholt. Das Instrument wurde 1708 von Matthias Dropa errichtet, einem Schüler des berühmten Orgelmeisters Arp Schnitger. Etwa 3.500 Orgelpfeifen werden gereinigt und von Schimmelsporen befreit. Das Pfeifenwerk wird nachintoniert und die Orgel neu gestimmt. Die Kosten belaufen sich auf rund 70.000 Euro.
Die Dropa-Orgel sei in zwei großen Umbauten in den Jahren 1873 und 1931 verändert und dem Klangempfinden der jeweiligen Zeit angepasst worden, ohne jedoch den barocken Kern zu verlieren, hieß es. Heute präsentiere sie sich als eine historisch gewachsene Universalorgel.
Auf einer Abbruchkante
St. Michaelis ist eine ehemalige Klosterkirche und eine der Hauptkirchen in Lüneburg. Die Grundsteinlegung für die heutige St. Michaeliskirche geschah im Jahr 1376, am Turm wurde bis 1434 gebaut. Die Kirche steht auf einer Abbruchkante eines unterirdischen Salzstocks. Im Mettenchor der Klosterschule sang von 1700 bis 1702 Johann Sebastian Bach als Chorknabe.
Die Kirche wird unterhalten von der Klosterkammer Hannover, einer Sonderbehörde unter Rechtsaufsicht des Landes Niedersachsen, die unabhängig vier Stiftungen aus ehemals kirchlichem Vermögen verwaltet. Aus den Erträgen unterhält sie rund 12.000 Kunstobjekte und mehr als 800 Gebäude. Dazu gehören auch 43 Kirchen und Dome – und auch die St. Michaeliskirche in Lüneburg. (epd)