Im sächsischen Schloss Colditz ist vom 22. August an eine Ausstellung mit Arbeiten des Kriegsfotografen Robert Capa (1913-1954) zu sehen. Unter dem Titel „Capa in Colditz“ werden 20 Fotografien präsentiert, teilte Schlösserland Sachsen am Donnerstag in Dresden mit. Sie entstanden während der Befreiung Leipzigs durch US-amerikanische Truppen im April 1945.
Ergänzt werden Capas Bilder mit Aufnahmen des US-Amerikaners J. Malan Heslop, die den Tag der Befreiung in Colditz im heutigen Landkreis Leipzig zeigen. Dazu gehören auch Fotos von der Befreiung des Schlosses, das während des Zweiten Weltkrieges als Kriegsgefangenenlager diente. Zu den Gefangenen zählte unter anderem ein Neffe Winston Churchills (1874-1965).
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Capa-Haus Leipzig. Sie ist bis zum 30. November 2026 im Schloss Colditz zu sehen. Anlass ist der 80. Jahrestag der Befreiung Leipzigs durch US-amerikanische Truppen.
Der ungarisch-amerikanische Fotograf Capa hatte in seinen Bildern das Kriegsende in Leipzig dokumentiert. Das damals entstandene Foto des toten US-Soldaten Raymond J. Bowman (1924-1945) war wenige Tage nach seiner Entstehung im „Life“-Magazin mit weiteren Bildern der Befreiung Leipzigs veröffentlicht worden. Bis heute ist es
eines der berühmtesten Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg.
Capa hatte die US-amerikanischen Soldaten von der französischen Normandie bis nach Mitteldeutschland begleitet. Später dokumentierte er zudem den spanischen Bürgerkrieg und den Indochinakrieg in Vietnam, wo er 1954 durch die Detonation einer Mine verstarb.