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Schleswig-Holstein: 10.000 Klinikeinweisungen wegen Depressionen

Die Zahl der Klinikeinweisungen wegen Depressionen bleiben in Schleswig-Holstein auf hohem Niveau: Laut AOK Nordwest wurden 2023 insgesamt 10.565 Menschen stationär wegen Depressionen aufgenommen, 2022 waren es 10.617 Menschen, wie die Kasse am Mittwoch mitteilte. „Auch wenn die Krankenhausaufenthalte leicht rückläufig sind, steigen die Erkrankungszahlen weiter“, sagte Tom Ackermann, Vorsitzender der AOK Nordwest. 2023 fielen rund 770.000 Fehltage bei AOK-versicherten Beschäftigten wegen Depressionen an.

Der AOK Nordwest-Chef rät Betroffenen, bei ersten Anzeichen frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Wenn Depressionen früh erkannt werden, verbessern sich die Heilungschancen deutlich“, sagte Ackermann.

Laut aktueller AOK-Auswertung waren in Schleswig-Holstein im Jahr 2022 insgesamt 318.000 Menschen an einer Depression erkrankt. Bereits Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren seien wegen Depressionen in ärztlicher Behandlung, hieß es. Die Krankheitshäufigkeit steige mit zunehmendem Alter deutlich an. Frauen sind laut AOK in fast allen Altersgruppen stärker betroffen als Männer.

Die Ursachen von Depressionen seien abschließend nicht geklärt, so die AOK. Es gebe eine Reihe von Risikofaktoren, die die Entstehung der Krankheit beeinflussen könnten. Neben einer genetischen Veranlagung gehörten dazu etwa Alkoholabhängigkeit und Zigarettenkonsum, langanhaltende chronische Erkrankungen, hormonelle Veränderungen bei der Geburt eines Kindes oder kritische Lebensereignisse wie Beziehungskrisen, Todesfälle, berufliche Enttäuschungen oder Traumata durch Gewalt, Krieg oder Missbrauch.