Drei von vier Thüringern zeigen sich unzufrieden mit den Verwaltungen des Landes. Laut einer am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Erfurter Meinungsforschungsinstituts Insa haben 76 Prozent der erwachsenen Thüringer und Thüringerinnen die Bürokratie als großes Problem in Thüringer Behörden benannt. Ebenfalls unzufrieden zeigte sich mehr als die Hälfte der Befragten mit der Bearbeitungsdauer von Anliegen, den Gebührensätzen und einer schlechten Erreichbarkeit auch wegen mangelnder Digitalisierung.
Die Umfrage hat der Bürgerbeauftragte des Freistaats Thüringen, Kurt Herzberg, in Auftrag gegeben. Entsprechend unzufrieden zeigte er sich mit den Ergebnissen der Meinungsforscher. Die Menschen in Thüringen erwarteten, dass Behörden zeitnah bearbeiten, bürokratiearm agierten und gut erreichbar seien. Dabei sollten sie verständlich und auf Augenhöhe mit den Bürgern reden. „Diese Erwartungen sind berechtigt, leider erleben es die Bürger noch allzu oft anders“, sagte Herzberg.
Positive Aspekte seien die von 73 Prozent der Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommene Freundlichkeit sowie die Sachkenntnis des Personals. Zwei Drittel der Befragten erlebten die Verwaltungsmitarbeiter der Umfrage zufolge als kompetent. Jeder zweite Thüringer kritisierte jedoch die mangelnde Verständlichkeit von amtlichen Schreiben.
Die Umfrage ist im Zeitraum vom 30. Oktober bis zum 7. November 2023 telefonisch und online durchgeführt worden. 1.000 Personen aus Thüringen ab 18 Jahren haben an der Befragung teilgenommen.