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Schiller-Nationalmuseum Marbach öffnet mit neuer Dauerausstellung

Im Frühsommer 2025 wird das Schiller-Nationalmuseum in Marbach mit der neuen Dauerausstellung „Schiller!“ wiedereröffnet. In der neuen Dauerausstellung werde Friedrich Schiller in neun Kapiteln gezeigt: In seinen schwäbischen Anfängen, in seinen Prägungen, als Netzwerker, Dramatiker, Philosoph, Historiker und Wissenschaftler sowie Europäer und Freiheitsutopist, teilte Vera Hildenbrandt, Leiterin der Abteilung Museen im Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA), am Mittwoch bei der Online-Jahrespressekonferenz des DLA mit.

Für Dezember 2025 plant das Literaturmuseum der Moderne zum 150. Geburtstag und 100. Todestag des Lyrikers Rainer Maria Rilke eine große Jubiläumsschau: Erstmals sollen in der Wechselausstellung unter dem Titel „Und dann und wann ein weißer Elefant. Rilkes Welten“ rund 200 Exponate aus dem 2022 erworbenen Rilke-Archiv Gernsbach und weiteren Sammlungen des DLA gezeigt werden.

Wie die Direktorin des DLA, Sandra Richter, mitteilte, ist die Finanzierung für die Sanierung und die bauliche Erweiterung des DLA nun gesichert, da Bund und Land eine Finanzierung von je 73 Millionen Euro beschlossen hätten. Ziel sei, noch in diesem Jahr einen Architektenwettbewerb durchzuführen.

Die Leiterin der Abteilung Bibliothek, Natalie Maag, sagte, Martin Heideggers Arbeitsbibliothek, die aus etwa 1.100 Büchern besteht, sei nun vollständig im Literaturarchiv. Außerdem habe das DLA Mitte 2024 rund 1.600 sogenannte „Robinsonaden“ erworben, in denen das literarische Motiv der unfreiwilligen Isolation auf einer Insel oder in einer entlegenen Gegend verarbeitet wird. Von 360 Ausgaben von Daniel Defoes Klassiker „Robinson Crusoe“ bis hin zu modernen Robinsonaden, in denen die Handlung von klassischen Südseeinseln ins Weltall verlagert wird, decke die Sammlung vielfältige Schauplätze ab.

Am Mittwoch wurde zudem bekannt, dass das DLA das Redaktionsarchiv von „Westermanns Monatsheften“ übernommen hat. Die Kulturzeitschrift „Westermanns Monatshefte“ ist die einzige historische literarische Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, von der ein Redaktionsarchiv in diesem Umfang und in dieser Vollständigkeit erhalten geblieben ist, so das DLA. Die Monatshefte erschienen von 1856 bis 1987.

Das Monatshefte-Archiv, das rund 100 Kästen umfasst, wurde direkt von der Westermann-Gruppe übernommen. Es enthält vorwiegend Manuskripte und Korrespondenzen der Autoren mit der Redaktion, darunter drei Novellenmanuskripte Theodor Storms, und Briefe oder Manuskripte von Wilhelm Busch, Rainer Maria Rilke und Marie von Ebner-Eschenbach.

Außerdem übernimmt das DLA den Vorlass des Liedermachers und Sängers Hans-Eckardt Wenzel als Stiftung. Der 1955 geborene Wenzel, der sich als politischer Liedermacher versteht, ist zugleich Autor von Gedichten, Dramen, Essays und Erzählwerken. Nach Rio Reiser ist Hans-Eckardt Wenzel der zweite Singer-Songwriter, dessen auch literarisch bedeutende Papiere in die Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs aufgenommen wurden, teilte das DLA mit. (0088/15.01.2025)