Der Schauspieler Hans-Werner Meyer sieht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Film- und Fernsehbranche als Bedrohung. Der Zeitung nd.Der Tag sagte Meyer, es bestehe die Gefahr, dass Schauspieler und Synchronsprecher in Zukunft durch KI-generierte Avatare ersetzt würden. Momentan sei es noch ziemlich teuer, solche Avatare zu entwickeln. Die Produktionsfirmen könnten „damit noch nicht im großen Stil einsparen, außer bei Komparsen“, sagte Meyer, der auch Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Bundesverband Schauspiel ist. „Ich bin aber sicher, dass KI angewendet werden wird, sobald sich das ändert.“
EU-Richtlinie zum Umgang mit KI notwendig
Der Darsteller zeigte sich in dem Interview jedoch hoffnungsvoll hinsichtlich einer EU-Richtlinie zu KI, die ausgehandelt werden soll. „Anders als bei der Debatte über das Urheberrecht vor ein paar Jahren, als Netzaktivisten vehement gegen eine strengere Regulierung protestierten, ist diesmal den meisten Menschen bewusst, dass hier eine Regelung notwendig ist“, sagte Meyer.
Der gebürtige Hamburger begann seine Karriere am Residenztheater in München und wechselte später an die Berliner Schaubühne. Seit 1994 dreht er Filme. Er spielte unter anderem die Titelrolle des Leichtathleten Dieter Baumann in der ARD-Produktion „Ich will laufen – Der Fall Dieter Baumann“. Seit 2012 ist er in der ZDF-Krimireihe „Letzte Spur Berlin“ zu sehen.