Der Allgäuer Puppenmöbelhersteller Bodo Hennig war einst Marktführer in Deutschland. Eine neue Ausstellung präsentiert nun, wie Hennig in seiner Arbeit die Zeitgeschichte spiegelte. Gezeigt wird Kleines – und Großes.
“Wohntrends in Miniatur” heißt die neue Sonderausstellung des Museums Oberschönenfeld in Gessertshausen bei Augsburg. Sie zeigt vom 17. März bis 13. Oktober Puppenmöbel aus dem Nachlass des Allgäuer Puppenmöbelherstellers Bodo Hennig (1950-2000). Die Ankündigung vom Mittwoch verspricht eine “Entdeckungsreise durch fünf Jahrzehnte Wohnkultur”. Die Schau spreche damit gleichermaßen Kinder, Innenarchitektur-Fans und Liebhaberinnen von Möbeldesigns und Puppen an.
“Bodo Henning spezialisierte sich in Wildpoldsried im Oberallgäu auf den Bau von Puppenhäusern und Puppenmöbeln und war dabei immer am Puls der Zeit”, so das Museum. “Wenn Cocktailsessel und Nierentische angesagt waren, baute er sie als Puppenmöbel nach. Sehnten sich viele nach einer Hollywood-Schaukel für den eigenen Garten, ließ er den Wunsch in Klein Wirklichkeit werden.”
Einen Höhepunkt der Ausstellung bilden fünf Räume mit Möbeln in Originalgröße, wie es weiter heißt. “So können die Besucherinnen und Besucher durch Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche von 1950 bis 2000 streifen und Design-Klassiker entdecken wie eine Miniaturversion des Freischwinger-Stuhls von Verner Panton oder einen Tisch, der an den Tulip Table des finnischen Architekten und Designers Eero Saarinen erinnert.”
Ein eigener Bereich widme sich Bodo Hennigs Firmengeschichte. “Dank seiner Kreativität und einem guten Gespür für den jeweils vorherrschenden Zeitgeist schaffte es Hennig, dass sein Unternehmen in den 1980er-Jahren zum Marktführer in Deutschland wurde.”
Das Museum Oberschönenfeld befindet sich auf dem Gelände der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld in einem abgeschiedenen Tal der sogenannten Stauden-Landschaft westlich von Augsburg. Dort leben 17 Nonnen (Stand Ende 2022). Als Gründungsjahr des Konvents gilt 1211; die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1248.