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Schafgarbe ist Arzneipflanze des Jahres

Die Gemeine Schafgarbe ist Arzneipflanze des Jahres 2025. Die Schafgarbe gehört zu den bekanntesten Korbblütlern und ist eine bereits seit Jahrtausenden geschätzte Arzneipflanze, wie der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde in Würzburg am Mittwoch mitteilte. Man habe die Schafgarbe, deren Kraut und Blüten wichtige Wirkstoffe wie ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide enthalte, wegen ihrer „vielfältigen Nutzung in der Geschichte“ und ihres Potenzials für weitere Forschung ausgewählt. Der an der Uni Würzburg gegründete Studienkreis wählt seit 1999 jedes Jahr eine Arzneipflanze des Jahres.

Schafgarbe werde heute in Form von Tees, Dragees und Tropfen beispielsweise bei Verdauungsbeschwerden, bei menstruationsbedingten Krämpfen sowie zur Behandlung kleiner, oberflächlicher Wunden eingesetzt. Die Schafgarbe sei eine „überaus komplexe Gattung“, mit 100 bis 200 Arten. Die in Mitteleuropa heimische Gemeine Schafgarbe habe wiederum rund ein Dutzend Kleinarten, die nur schwer zu unterscheiden sind. Schafgarbe wächst auf Fettwiesen, auf Äckern, an Wegrändern sowie auf Brachland und Schutt. Eine der frühesten Belege für das deutsche Wort „Garbe“ findet sich im 12. Jahrhundert in der Naturkunde von Hildegard von Bingen („garwe“), hieß es.

Ihren lateinischen Namen Achillea erhielten die Schafgarben im 18. Jahrhundert vom Botaniker Carl von Linné – denn die Schafgarbe ist das Wundkraut des Achilles.

Der Jury des interdisziplinären Studienkreises gehören Mediziner, Pharmazeuten, Biologen und Historiker verschiedener Hochschulen und Institutionen an. Ziel der „Arzneipflanze des Jahres“ sei es, an die Geschichte von Pflanzen in der europäischen Medizin zu erinnern. Bereits gekürte Arzneipflanzen sind der echte Salbei (2023), der Mönchspfeffer (2022) oder auch die Myrrhe (2021). (0509/12.02.2025)