Vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltsprobleme des Bundes muss die Klassik Stiftung Weimar nun doch wieder um die Millionenförderung für die Sanierung des Goethe-Nationalmuseums fürchten. Die Folgen der tagesaktuellen Ereignisse könne die Stiftung derzeit noch nicht vollständig überblicken, sagte Stiftungspräsidentin Ulrike Lorenz dem Evangelischen Pressedienst (epd). Erst mit dem Beschluss des Haushaltes für 2024 bestehe Planungssicherheit für die Sanierung des Goethe-Museums ab 2026.
Am 16. November sei der Klassik Stiftung die grundsätzliche Zusage einer Förderung des Vorhabens in Höhe von 17,5 Millionen Euro durch den Bundestag grundsätzlich zugesagt worden. Der Beschluss hatte zu diesem Zeitpunkt als abschließend gegolten. Allerdings dauere der Prozess zur Haushaltsaufstellung weiter an, sagte Lorenz.
Lorenz will das Goethe-Haus zum europäischen Ideenlabor weiterentwickeln
Mit den nach dem 16. November aufgetretenen Etatproblemen fehlen im Bundeshaushalt rund 60 Milliarden Euro zur Deckung der geplanten Ausgaben. Derzeit ist offen, wie dieser Fehlbetrag gedeckt werden soll. Vorgesehen ist seitens der Stiftung nicht nur die Sanierung des Baukörpers. Lorenz will das Goethe-Haus zu einem europäischen Ideenlabor der Welt- und Zukunftsgestaltung weiterentwickeln.
Insgesamt rechnet die Stiftung mit Gesamtkosten von 45 Millionen Euro. Der Freistaat Thüringen hatte bereits signalisiert, das Vorhaben ebenfalls mit 17,5 Millionen Euro zu unterstützen. Parallel hat die Klassik Stiftung weitere zehn Millionen Euro von privaten Stiftungen eingeworben. Alle Zusagen sind an die Bedingung einer Co-Finanzierung seitens des Bundes gekoppelt.