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Sanierung des Gesandtenfriedhofs in Regensburg geht in dritte Runde

Die barocken Wanddenkmäler des historischen Gesandtenfriedhofs in der Regensburger Altstadt sind saniert. Ab März 2026 sollen nun in einem dritten Bauabschnitt auch die Bodengrabplatten und die historische Pflasterung restauriert werden, sagte Martin Weindl von der Gesamtkirchengemeinde am Dienstag in Regensburg. Nach einer Freilegung des historischen Unterbodens würden Archäologen das Gelände untersuchen.

Die Grabplatten über den Gruftkammern werden dabei zum ersten Mal entfernt, sagte Weindl weiter. Die Gräber selbst seien geschlossene Grüfte, die nicht geöffnet werden könnten, um die Totenruhe zu wahren. Aber man könne die Grüfte in wenigen Monaten zum ersten Mal von oben betrachten. Sämtliche Platten kommen ihm zufolge in eine Steinwerkstatt zur Restaurierung. Je nach Witterung werde in drei Monaten mit den Arbeiten begonnen.

Rund 2,6 Millionen Euro kostet die Gesamtsanierung des barocken Friedhofs, sagte Weindl weiter. Als national wertvolles Kulturdenkmal genießt der Gesandtenfriedhof die Förderung von Bund und Freistaat. Größere Förderbeträge kommen ihm zufolge von der Städtebauförderung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übergab am Dienstag 30.000 Euro. Auch die bayerische Landeskirche fördere die Sanierung. Ein Eigenanteil von etwa 260.000 Euro müsse von der Kirchengemeinde selbst aufgebracht werden.

Der Gesandtenfriedhof besteht aus 20 Meter hohen, reich verzierten barocken Wanddenkmälern und 38 Grabplatten im Boden. Dort fanden 45 evangelische Gesandte der vorwiegend norddeutschen Territorien und Reichsstädte und 17 europäische Botschafter ihre letzte Ruhestätte. Zwischen 1633 und 1805 wurden sie dort bestattet. In Regensburg tagte von 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag. Deutsche und europäische Gesandte wohnten in dieser Zeit oft jahrelang in Regensburg. (3866/09.12.2025)