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Salzburgs früherer Erzbischof Kothgasser gestorben

Der frühere Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser ist tot. Er starb am Donnerstagabend im Alter von 86 Jahren, wie das Erzbistum mitteilte. Kothgasser stand von 2003 bis Ende 2013 an der Spitze der Erzdiözese und leitete zuvor seit 1997 die Diözese Innsbruck.

Geboren am 29. Mai 1937 in Sankt Stefan im Rosental in der Steiermark, trat Kothgasser mit 18 Jahren in den Salesianerorden ein. 1964 wurde er zum Priester geweiht. Er studierte unter anderem an der Päpstlichen Salesianer-Universität in Rom, wo er später auch lehrte. Im Oktober 1997 wurde Kothgasser von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Innsbruck ernannt; fünf Jahre später wählte ihn das Salzburger Domkapitel zum neuen Erzbischof.

Bekannt war Kothgasser auch für seinen langjährigen Einsatz für die Beziehungen der katholischen Kirche zu den Ostkirchen. Die in Wien ansässige Stiftung Pro Oriente 2015 ernannte ihn 2015 zum Ehrenmitglied. Bis 2017 war Kothgasser Großprior der österreichischen Statthalterei der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Die Erzbischöfe von Salzburg führen bis heute den historischen Titel eines Primas Germaniae. Damit ist nicht mehr ein kirchenrechtlicher, wohl aber ein liturgischer Ehrenvorrang verbunden. Der Titel lag zunächst beim Bischofsstuhl von Magdeburg. Nach dem Westfälischen Frieden (1648), als Magdeburg protestantisch geworden war, wurde er auf Salzburg übertragen.

Nach der Amtsübernahme durch seinen Nachfolger Franz Lackner siedelte Kothgasser ins Nachbarbistum Innsbruck über; er zog in einen Schwestern-Konvent in Baumkirchen in Tirol. Ein neuer Bischof solle “frei sein und nicht den früheren Bischof hinter sich haben”, so der Alt-Bischof damals. Zuletzt lebte er ab 2022 im Salzburger Priesterseminar.