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Salman Rushdie am Freitag bei Buchmesse – Pressegespräch

Am Freitag wird der künftige Friedenspreisträger Salman Rushdie bei der Frankfurter Buchmesse erwartet. Dort spricht er mit Pressevertretern. Im August 2022 war der von Islamisten bedrohte Schriftsteller in den USA auf offener Bühne mit einem Messer angegriffen worden. Rushdie ist seitdem auf dem rechten Auge blind. Am Sonntag erhält Rushdie in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die Festrede hält der Schriftsteller Daniel Kehlmann, der mit dem 76-Jährigen eng befreundet ist.

Ein dritter Auftritt Rushdies ist am Samstagabend bei einer “Literaturgala” der Buchmesse vorgesehen, wo der indisch-britische Autor über sein aktuelles Buch “Victory City” sprechen wird. Buchmesse-Direktor Juergen Boos sagte: “Mich hat es sehr bewegt, dass Salman Rushdie es sich nicht nehmen lässt, neben seiner Teilnahme an der Preisverleihung, bei der er mit dem Friedenspreis ausgezeichnet wird, auch dem Publikum in Frankfurt persönlich zu begegnen.”

Seit dem Attentat hat Rushdie nur wenige öffentliche Auftritte wahrgenommen. Seine Termine in Frankfurt stehen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen.

Rushdie hatte sich im Vorfeld “sehr glücklich” über die Auszeichnung mit dem Friedenspreis gezeigt. Persönlich in Frankfurt zu erscheinen, sei das Mindeste, was er tun könne, sagte er der “Welt am Sonntag”. Rushdie hat zudem ein Buch über die Folgen des Attentats angekündigt. Es soll im April erscheinen und trägt den Titel “Knife. Gedanken nach einem Mordversuch”.

Rushdie, 1947 als Sohn muslimischer Eltern geboren, gilt als leidenschaftlicher Verfechter der Meinungsfreiheit. 1989 verurteilte ihn der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini mit einer Fatwa zum Tode; jahrelang lebte Rushdie unter Polizeischutz in verschiedenen Verstecken. Der Autor des Romans “Die satanischen Verse” war zuletzt vor acht Jahren auf der weltgrößten Bücherschau in Frankfurt zu Gast, damals als Sprecher der Eröffnungspressekonferenz. Der Iran hatte jene Buchmesse wegen Rushdies Teilnahme boykottiert. Unlängst betonte der Schriftsteller, die Buchmesse sei “eines der wichtigsten kulturellen Foren in der westlichen Welt”.