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Sachsen-Anhalt will Landzahnarztquote einführen

Sachsen-Anhalt will unter anderem mit einer Landzahnarztquote gegen den wachsenden Ärztemangel im Land vorgehen. Wie Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) am Dienstag in Magdeburg sagte, könne diese aufgrund der staatsvertraglichen Regelungen maximal 8,6 Prozent betragen. Bei insgesamt 40 Studienplätzen für Zahnmedizin im Land könnten damit höchstens drei Plätze an Bewerberinnen und Bewerber vergeben werden, die sich dazu verpflichten, nach ihrem Studium in einer ländlichen Region in Sachsen-Anhalt zu praktizieren. Derzeit prüfe man, ob die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen dafür vorliegen, sagte Willingmann.

Zuvor hatte sich Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) unter anderem mit Vertretern der Ärzteschaft und der medizinischen Fakultäten zu einer Sondersitzung getroffen. Unter anderem wolle man auch in der Humanmedizin die Landarztquote erhöhen, hieß es. Hintergrund ist, dass nach dem geltenden Staatsvertrag der Länder über die Hochschulzulassung bis zu 20 Prozent aller Medizin-Studienplätze für bestimmte Personengruppen, beispielsweise ausländische Bewerber, über Quoten vergeben werden, darunter 6,3 Prozent über die Landarztquote. Sachsen-Anhalt will gemeinsam mit anderen Bundesländern erreichen, dass diese Quote künftig flexibler gestaltet werden kann.

Einig sei man sich laut Willingmann, dass man keine zusätzlichen Studienplätze an den medizinischen Fakultäten in Magdeburg und Halle benötige. Stattdessen wolle man mehr dafür tun, junge Medizinerinnen und Mediziner in Sachsen-Anhalt zu halten, hieß es.