Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Donnerstag in Frankfurt am Main die Pröpstin für Nord-Nassau, Sabine Bertram-Schäfer, wiedergewählt. Sie erhielt 95 von 107 Stimmen, eine Gegenkandidatur gegen die Amtsinhaberin gab es nicht. Die derzeitige Amtszeit der Pröpstin endet 2026, die neue Amtszeit läuft bis Ende 2032. Die Propstei Nord-Nassau umfasst rund 200.000 Kirchenmitglieder, unter denen rund 180 Pfarrerinnen und Pfarrer tätig sind.
„Mit den Menschen in meiner Propstei fühle ich mich sehr verbunden“, sagte Bertram-Schäfer in ihrer Vorstellungsrede. Sie blicke mit Freude, aber auch voller Spannung auf eine zweite Amtszeit: „Die EKHN steht vor tiefgreifenden Veränderungen.“ Bertram-Schäfer betonte: „Besonders am Herzen liegt mir das Pfarramt auf dem Lande.“ Im Dekanat Westerwald sei es gelungen, unbesetzte Pfarrstellen beispielhaft vollständig zu besetzen. Auch die politische Situation fordere der Kirche viel für die Fragen ab, wie sie Orientierung, Trost und Hilfe geben könne, sagte die Pröpstin. In einer Zeit zunehmender Krisen habe die Kirche aber eine hoffnungsvolle Botschaft.
Sabine Bertram-Schäfer, die in Seefeld bei München geboren wurde, wuchs im Westerwald auf. Sie studierte evangelische Theologie in Mainz und Marburg. Nach dem Vikariat in Usingen wurde sie 1997 Pfarrerin in Dauernheim bei Nidda. 2005 wurde sie zur Dekanin des Dekanats Büdingen gewählt, ab 2016 war sie Dekanin des heutigen Dekanats Büdinger Land. Bertram-Schäfer war von 1998 bis 2013 Synodale der hessen-nassauischen Kirchensynode. Im September 2020 wurde sie erstmals zur Pröpstin für Nord-Nassau gewählt, ihren Dienst trat sie zu Jahresbeginn 2021 an. Seit Januar 2024 ist sie Mitglied in der Lenkungsgruppe des Reform- und Sparprozesses der Landeskirche „ekhn2030“. Als Pröpstin ist Bertram-Schäfer Mitglied in der Kirchenleitung der EKHN sowie Vorgesetzte der Dekaninnen und Dekane.