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Saarland will Kinder mit neuem Gesetz besser vor Gewalt schützen

Mit der Pflicht zu Schutzkonzepten an Schulen, dem Aufbau eines Kinderschutzrates und einem leichteren Austausch zwischen Ärzten will das Saarland den Kinderschutz stärken. Der Saarländische Landtag verabschiedete am Mittwoch ein entsprechendes Kinderschutzgesetz. “Mit dem Gesetz nehmen wir bundesweit eine Vorreiterrolle ein”, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD).

Ziel der neuen Regeln ist es, Gewalt und Missbrauch von Kindern wo immer möglich zu verhindern. So soll ein neuer Expertenrat den bereits berufenen Kinderschutzbeauftragten unterstützen. Schulen und Bildungseinrichtungen sind künftig in der Pflicht, Konzepte zu erarbeiten, wie sie Kinder vor Misshandlung schützen wollen. Geplant ist auch ein Ausbau von Weiterbildungsangeboten für Haupt- und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit.

Neu ist, dass Ärzte und Ärztinnen bei Verdacht auf Misshandlungen leichter Informationen mit ihren Kollegen austauschen können. “Die Vernetzung im medizinischen Bereich wird gestärkt und eine effektivere Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Schutzfällen gewährleistet”, sagte Jung. Gleichzeitig würden die Regeln der ärztlichen Schweigepflicht beachtet.