Die saarländische Umweltministerin Petra Berg (SPD) hat am Freitag in Saarbrücken einen „Zukunftsplan Hochwasserschutz“ vorgestellt. „Das Pfingsthochwasser hat uns gezeigt, dass wir zur Verbesserung des Schutzes vor Hochwasser und Starkregen im Saarland auf dem richtigen Weg sind“, sagte sie. „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der damit einhergehenden zunehmenden Gefahr solcher Extremwetterereignisse ist es notwendig, diesen Weg einer vorausschauenden Prävention zum einen zu beschleunigen und auszubauen, zum anderen aber auch neue technologische Fortschritte kontinuierlich zu integrieren.“ Starker Dauerregen hatte am Pfingstwochenende in großen Teilen des Saarlands und in Rheinland-Pfalz Überflutungen ausgelöst.
Konkret soll dem Ministerium zufolge etwa ein saarländisches Starkregen-Frühwarnsystem entwickelt werden. „Eine saarländische Lösung ist notwendig, da die Vorhersagequalität von vielen lokalen Faktoren abhängt“, erklärte das Ministerium. „Starkregen bezeichnet ein Wetterphänomen, bei dem sehr hohe Niederschlagsmengen in sehr kurzer Zeit meist kleinräumig auftreten.“
Die Vorlaufzeit sei „extrem kurz“ und gefährde damit trotz vorbeugendem Hochwasserschutz Menschenleben, Infrastrukturen und Sachgüter. Geplant sei, alle Messdaten, wie beispielsweise Pegel, Wetterstationen und Radardaten zu bündeln und diese in Vorhersagen umzuwandeln. Ein solches System sei nötig, um die Vorbereitungszeit auf Starkregen zu erhöhen.
Auch solle der Landesbetrieb für Straßenbau eine bessere Ausstattung erhalten. „Eine Aufstockung von Absperrmaterialien und Gerätschaften, wie beispielsweise Schmutzwasserpumpen, Beleuchtungseinheiten oder flexibel einsetzbare Minibagger beim Landesbetrieb für Straßenbau, würde die Handlungsfähigkeit in künftigen Hochwassersituationen weiter erhöhen“, erklärte das Ministerium. Zudem sollen die Beratung für die Kommunen ausgebaut und die Förderung von technischen Hochwasserschutzmaßnahmen erhöht werden.