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Saar-Spendenaktion “Sternenregen” erzielt mehr als 320.000 Euro

Die jüngste Hilfsaktion „Sternenregen“ der Kirchen im Saarland und von Radio Salü hat insgesamt 323.701 Euro für Kinder in Not gesammelt. „Die Zeiten sind schwierig, aber trotzdem haben wir ein sehr, sehr gutes Ergebnis erzielt“, sagte der Vorsitzende des Vereins „Radio Salü – Wir helfen“, Wolfgang Glitt, am Freitag in Saarbrücken. „Sternenregen blüht und gedeiht“, sagte der evangelische Pfarrer.

Die vorherige Ausgabe der Hilfsaktion hatte gut 390.000 Euro erzielt. Seit Beginn der Spendenaktion im Jahr 2004 sind insgesamt mehr als fünf Millionen Euro zusammengekommen. Schirmherrin ist die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD).

Kooperationspartner des Vereins „Radio Salü – Wir helfen“ sind das Evangelische Rundfunkreferat Saar und die Privatfunkredaktion des Bistums Trier. Die Spendengelder werden den Angaben zufolge in voller Höhe durch die Beratungsstellen der Caritas und Diakonie an bedürftige Familien und Kinder verteilt. Dabei wird der jeweilige Bedarfsfall geprüft, die Familien sollen nach Möglichkeit langfristig begleitet werden.

Die Geschäftsführerin der Diakonie Saar, Anne Fennel, erklärte, dass viele sozial schlecht gestellte Menschen oft nicht wüssten, wo sie noch Hilfe bekommen könnten. Die Mittel von „Sternenregen“ würden über eine „akute Notsituation“ hinweghelfen. „Es geht nicht um Luxus, es geht wirklich um das Überleben“, betonte Fennel. Hilfen und Beratung gehörten zusammen.

Fennel nannte als Beispiel den Fall einer alleinerziehenden und berufstätigen Mutter mit zwei Kindern. Die Teilnahme an einem Schulausflug hätte 150 Euro pro Kind gekostet und damit die finanziellen Möglichkeiten der Mutter überstiegen. In der Beratung habe sich herausgestellt, dass sie auch Anspruch auf Wohngeld habe. Neben der Finanzierung des Ausflugs hätte die Familie nun auch durch neue Anträge „mehr Luft“, betonte Fennel.

Die saarländische Sozialstaatssekretärin Bettina Altesleben (SPD) unterstrich, dass es bei der Bekämpfung von Armut wichtig sei, an die Ursachen zu gehen und nicht nur Symptome zu behandeln. „Wir wissen, dass viele Kinder in Armut geboren werden“, sagte sie. Ohne Ursachenbekämpfung setze sich das fort. Altesleben verwies auf die quartiersbezogene Armutsbekämpfung im Saarland, die das saarländische Sozialministerium in drei Modellquartieren umsetzen will.