Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Erinnerungsarbeit im Saarland fordert vom Bund, Studienfahrten zu Gedenkstätten und Bildungsorten finanziell sicherzustellen. Ein entsprechendes Schreiben habe er an Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) geschickt, sagte LAG-Sprecher Frank-Matthias Hofmann dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es könne nicht sein, dass in diesem Bereich Gelder gespart würden. Hintergrund der Forderung ist ein Antrag des Landesjugendrings Saar. Dieser wies darauf hin, dass im laufenden Jahr die Fördermittel für Gedenkfahrten über die Zentralstelle des Bundes bereits im ersten Quartal ausgeschöpft gewesen seien.
Vor wenigen Jahren sei in der Politik noch die Rede von einem verpflichtenden Gedenkstättenbesuch gewesen, erklärt die LAG. „Heute sind nicht einmal ausreichend Mittel vorhanden, allen Jugendlichen, die sich freiwillig melden, einen Platz in den Fahrten zu ermöglichen.“
„Es steht außer Frage, dass Gedenkstättenbesuche ein wesentlicher Bestandteil der Demokratiebildung darstellen“, heißt es in dem Brief. Die Fördermittel reichten zurzeit nicht aus, weil einerseits „erfreulicherweise“ die Nachfrage gestiegen und andererseits aufgrund der Kostensteigerungen in allen Bereichen Fahrten etwa 30 Prozent teurer als vor ein paar Jahren seien. Um solche Fahrten sicherzustellen, sei beispielsweise eine gesetzlich verankerte Fördergarantie in Verbindung mit einer bedarfsgerechten Anpassung oder Dynamisierung der Fördermittel auf Bundesebene vorstellbar.