Innenpolitisch erlebt das EU-Land Rumänien unruhige Wochen, nachdem die erste Runde der Präsidentenwahl annulliert wurde. Die Kirche im Land spielt eine große Rolle, was auch der Vatikan sorgfältig beobachten wird.
Rumäniens neuer Botschafter beim Vatikan, George Gabriel Bologan (50), hat seinen Dienst offiziell angetreten. Am Samstag übergab er sein Beglaubigungsschreiben an Papst Franziskus, wie der Vatikan mitteilte. Bologan war zuvor Botschafter seines Landes in Spanien wie auch schon in Italien.
Bologan hatte unter anderem Philosophie und Theologie in Rom studiert, bevor er nach Studien in öffentlicher Verwaltung und Politikwissenschaft in den diplomatischen Dienst ging.
Nachdem Rumäniens Verfassungsgericht die jüngste, erste Runde der Präsidentschaftswahl annulliert hat, erlebt das Land derzeit eine innenpolitische Krise. Als Grund für die Wiederholung der Wahl führten die Richter übermäßige ausländische Einflussnahme, vor allem aus Russland, an.
Die erste Runde der Wahl hatte der bisher eher unbekannte pro-russische Kandidat Calin Georgescu gewonnen. Der hatte im Wahlkampf stark nationalistische Töne angeschlagen und dafür auch das orthodoxe Erbe des Landes bemüht. Rumäniens Bevölkerung gehört mehrheitlich der orthodoxen Kirche an; Vertreter der rumänisch-orthodoxen Kirche hatten teilweise sehr für Georgescu geworben, was wiederum eine innerkirchliche Debatte auslöste.