Zu einer Retrospektive über das Schaffen einer Pionierin der Industriefotografie lädt das Ruhr Museum in Essen ab Montag (10. Februar) ein. Die Ausstellung „Bilder im Auftrag“ stelle bis zum 24. August Arbeiten der Fotografin Ruth Hallensleben aus dem Zeitraum von 1931 bis 1973 vor, kündigte das Museum am Freitag an. Die Schau gewähre „einen einzigartigen Blick auf Hallenslebens Arbeiten aus den Bereichen Landschaft, Industrie, Porträt, Reise und Werbung“. Ihr fotografischer Nachlass befinde sich seit 1989 in der Sammlung des Ruhr Museums.
Hallensleben (1898-1977) zähle zu den bedeutendsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts, hieß es weiter. Nach einer Ausbildung bei der angesehenen Kölner Porträtfotografin Elsbeth Gropp habe sie sich 1934 selbständig gemacht. Die im selben Jahr erhaltenen Fotoaufträge für die Vereinigten Stahlwerke in Düsseldorf hätten den Grundstein für ihre weitere Laufbahn als freie Auftragsfotografin für verschiedene Industriezweige gelegt. Ihre Aufnahmen zeigen Werkshallen, Maschinen und arbeitende Menschen, selbst Bergleute fotografierte sie bei der Arbeit.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Hallensleben den Angaben zufolge außerdem als Reisefotografin. Neben Landschaftsbildern aus Italien habe sie auch einen Bildband über den Niederrhein gestaltet. Darüber hinaus habe ihr Interesse auch der Architektur wie dem Kölner Dom oder dem Xantener Amphitheater gegolten.