Menschen in Nordhessen leiden Daten der hessischen AOK zufolge besonders unter Rückenbeschwerden. Die höchsten Werte für Rückenschmerzen fänden sich in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Waldeck-Frankenberg sowie im Werra-Meißner-Kreis, teilte die AOK Hessen am Dienstag in Bad Homburg mit.
Dieser Befund erkläre sich zum großen Teil durch die jeweilige Altersstruktur, erläuterte Christoph-Gerard Stein, Mediziner bei der AOK Hessen. In ländlichen Regionen mit eher älterer Bevölkerung kämen Rückenbeschwerden häufiger vor als in Ballungsräumen mit tendenziell jüngeren Einwohnern. Weitere Risikofaktoren für die Chronifizierung von Rückenleiden seien Übergewicht und Depression.
Insgesamt hatten im Jahr 2021 laut dem neuen Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK rund 1,85 Millionen Menschen in Hessen Rückenbeschwerden. Den höchsten Wert wies demzufolge der Landkreis Hersfeld-Rotenburg auf, wo 40 Prozent aller Arztbesuche 2021 wegen dieser Diagnose erfolgten. Am geringsten war dieser Wert mit knapp 23 Prozent in Darmstadt. Hessenweit waren es 30 Prozent, bundesweit mehr als 31 Prozent. Rückenschmerzen sind für 14 Prozent aller Kosten durch Arbeitsunfähigkeit in Deutschland verantwortlich.