In Ruanda ist die Bevölkerung heute (Montag) zu Präsidenten- und Parlamentswahlen aufgerufen. Ein Sieg des amtierenden Staatschefs Paul Kagame gilt als wahrscheinlich. Der 66-Jährige regiert das ostafrikanische Land seit 24 Jahren mit harter Hand.
Herausgefordert wird Kagame von dem Oppositionspolitiker Frank Habineza und dem Journalisten und unabhängige Kandidaten Philippe Mpayimana. Sechs weitere Anwärterinnen und Anwärter wurden nicht zur Wahl zugelassen. Bei den Parlamentswahlen werden 80 Sitze vergeben. Rund 9,5 Millionen Menschen sind für die Wahl registriert.
Kagame spielte 1994 als Rebellenführer eine entscheidende Rolle bei der Beendigung des Genozids in Ruanda, bei dem mindestens 800.000 Menschen getötet wurden. Zuletzt war Ruanda wegen des inzwischen gestoppten Asylabkommens mit Großbritannien in den Schlagzeilen. Dieses sah vor, Asylbewerber zur Prüfung ihrer Anträge nach Ruanda auszufliegen.