Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg hat die Einrichtung eines Landeskompetenzzentrums für Katastrophenschutz gefordert. Es brauche eine größere Vernetzung und laufende Zusammenarbeit aller Akteure im Bevölkerungsschutz, sagte Barbara Bosch, Präsidentin des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg am Freitag bei der Jahrespressekonferenz des DRK in Stuttgart. Die Flutkatastrophe im Ahrtal habe gezeigt, dass es einen neuen, modernen Bevölkerungsschutz brauche und weniger „Nebeneinanderher“ von verschiedenen Akteuren, so Bosch.
Hanno Hurth, Präsident des DRK-Landesverbandes Badisches Rotes Kreuz, forderte eine umfassendere Finanzierung des Landes für den Bevölkerungsschutz. „Wir fordern, dass 0,5 Prozent des Haushaltes für den Bevölkerungsschutz bereitgestellt werden.“ Dabei gehe es auch um Material und Güter, die vorgehalten werden müssten, und Fahrzeuge, die voll vom Staat finanziert werden müssten.
Erfreulich ist laut Bosch, dass Engagierte im Bevölkerungsschutz „außerordentlich jung“ seien. Das Ehrenamt sei bei jungen Menschen attraktiv. Dies sei auch wichtig, da der Bevölkerungsschutz ehrenamtlich getragen werde. Doch ein Ehrenamt funktioniere nur, wenn es hauptamtliche, professionelle Kräfte gebe, die das Ehrenamt koordinieren und organisieren. Man dürfe nicht vergessen, dass der Bevölkerungsschutz ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Sicherheitsarchitektur sei.
In Baden-Württemberg leistet das Rote Kreuz mehr als 80 Prozent des Rettungsdienstes und gewährleistet mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern nach eigenen Angaben den weit überwiegenden Teil des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes. Der Begriff „Bevölkerungsschutz“ bezeichnet alle Maßnahmen, die der Gefahrenabwehr und Hilfe zum Schutz der Zivilbevölkerung im Krisen- oder Katastrophenfall dienen. (1130/16.05.2025)