Weltweit leben laut Rotem Kreuz schätzungsweise 204 Millionen Menschen in Konfliktgebieten. Die Regionen seien von bewaffneten Gruppen kontrolliert oder sie seien umkämpft, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Dienstag in Genf mit.
Damit habe sich die Zahl der betroffenen Menschen seit 2021 um 30 Millionen erhöht. Rund 74 Millionen Kinder, Frauen und Männer lebten unter der vollständigen Kontrolle bewaffneter Gruppen. Rund 130 Millionen harrten in Gebieten aus, die umkämpft sind.
In vielen umkämpften Gebieten stellten weder staatliche Behörden noch bewaffnete Gruppen zuverlässig Gesundheitsversorgung, Bildung oder zivile Dokumente bereit. Ohne gültige Papiere hätten die Menschen Schwierigkeiten, sich frei zu bewegen, Zugang zu Dienstleistungen zu erhalten oder ihre Identität nachzuweisen.
Das IKRK habe im laufenden Jahr 383 bewaffnete Gruppen in mehr als 60 Ländern erfasst. Mit rund drei Vierteln dieser Gruppen stehe das IKRK in Kontakt, um über den Zugang zu den Menschen zu verhandeln, Hilfe zu leisten und die Achtung der Zivilbevölkerung zu fördern. Die meisten bewaffneten Gruppen seien keine vorübergehenden Akteure, sondern tief in den Gebieten verwurzelt, in denen sie operieren.