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Rostock vernetzt Notfallnummern 112 und 116117

Für eine bessere Notfallversorgung hat die Integrierte Leitstelle des Landkreises Rostock die Rufnummern 112 des Rettungsdienstes und 116117 des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes miteinander vernetzt. Mit der digitalen Schnittstelle ist es zudem möglich, außerhalb der Zeiten des Bereitschaftsdienstes die eingehenden Hilferufe zwischen 116117 und 112 zu übergeben, wie die Kassenärztliche Vereinigung MV am Mittwoch mitteilte. Begonnen worden sei das Projekt Ende 2022 mit dem Landkreis Rostock, zum 1. Mai 2024 sei das Stadtgebiet Rostock hinzugekommen.

Generell gelte: Bei lebensbedrohlichen medizinischen Notfällen wird der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 gerufen, bei akuten, nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen die 116117 des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes gewählt. In der Praxis sei diese Abgrenzung jedoch oft nicht so eindeutig wie in der Theorie. Unabhängig davon, welche Nummer gewählt wurde, entscheiden medizinisch ausgebildete Experten der Leitstelle „ohne Zeit- und Schnittstellenverluste darüber, welche Versorgungsebene zum Tragen kommt“, sagte Ralf Peter Odebrecht, Leiter des Rettungsdienstes des Landkreises Rostock.

Damit werde verhindert, dass ein Rettungswagen bei nicht lebensbedrohlichen Einsätzen unnötigerweise gebunden ist. „Ebenso verlieren wir keine Zeit, wenn ein Patient mit Symptomen für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes gewählt hat“, sagte Odebrecht. Die einmal aufgenommenen Patientendaten könnten direkt in die jeweiligen Einsatzleitsysteme übertragen werden. Auch in den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald würden derzeit Integrierte Leitstellen aufgebaut, hieß es.