Eine namhafte jüdische Stimme wirft Papst Franziskus in Sachen Gaza-Krieg “selektive Empörung” vor. Bei anderen Konflikten weltweit halte sich das Kirchenoberhaupt dagegen zurück.
Roms Oberrabbiner Riccardo Di Segni hat Äußerungen von Papst Franziskus zu Israels Militäraktion im Gazastreifen kritisiert. Wie italienische Medien berichteten, warf Di Segni dem Kirchenoberhaupt am Donnerstag bei einer Veranstaltung der Päpstlichen Lateranuniversität vor, Israel unfair zu behandeln. Der Oberrabbiner verglich die Haltung des Papstes zum Gaza-Krieg mit dessen Aussagen zu anderen Konflikten weltweit – etwa in Sudan, Syrien, Jemen und Äthiopien. Di Segni sprach von einer “selektiven Empörung” und fügte hinzu: “Ein Papst kann die Welt nicht in Kinder und Stiefkinder einteilen und muss das Leiden aller anprangern.”