Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die romanische Hallenkrypta des Paderborner Doms zum Denkmal des Monats Oktober gekürt. Anlass seien neue Erkenntnisse zur Entstehungsgeschichte der Krypta, teilte der LWL am Montag in Münster mit. Diese sei, anders als bisher angenommen, in einem durchgehenden Bauprozess errichtet worden, und nicht in zwei Phasen mit einem zwischenzeitlichen Teilabbruch, sagte der LWL-Bauforscher Bernhard Flüge.
Den Beweis für die neuen Erkenntnisse liefern den Angaben zufolge unter anderem die Reste einer Arkadenmauer mit drei Bogenöffnungen. Sie habe einst den westlichen Teil der Krypta unter der Vierung vom östlichen Teil unter dem Hochchor getrennt. Durch einen Teileinsturz des Domes seien die Bögen im 13. Jahrhundert zerstört worden.
Bei der Bauforschung im Zuge der Sanierung der Krypta in den vergangenen Jahren seien keinerlei Abbruchspuren eines vermuteten Vorgängerbaus festgestellt worden, hieß es. Nach dem Einsturz im 13. Jahrhundert seien die Gewölbe der Vierungskrypta durch die Arkadenmauer vielmehr direkt mit denen der Chorkrypta verbunden worden. Die Mauer habe dazu gedient, die unterschiedlich hohen Gewölbe abzustufen.
Die Fachleute gehen unter anderem aufgrund einer „improvisiert wirkenden Gestaltung an der Übergangsstelle“ zwischen Chorkrypta und Arkaden von einer bloßen „Planänderung im Bauverlauf“ aus.