Der Exekutivrat der UN-Kulturorganisation Unesco hat 74 Dokumente in sein Weltdokumentenregister „Memory of the World“ neu aufgenommen. Darunter befinden sich auch drei Dokumente, die von Deutschland vorgeschlagen wurden, wie die Deutsche Unesco-Kommission am Freitag in Bonn mitteilte.
Zum Weltdokumentenerbe zählen nun der literarische Nachlass Friedrich Nietzsches (1844-1900), die ersten Röntgen-Aufnahmen der Geschichte von 1895/1896 und eine Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds. Sie entstand 1342 in Frankreich und ist seit 1803 im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek.
Der Nietzsche-Nachlass wird in Deutschland und der Schweiz von der Klassik-Stiftung Weimar, der Universitätsbibliothek Basel, dem Staatsarchiv Basel-Stadt und dem Nietzsche-Haus in Sils Maria (Schweiz) aufbewahrt. „Die Neuaufnahmen zeugen vom technischen Fortschritt ebenso wie von Glauben und Geistesgeschichte“, sagte der Vorsitzende des deutschen Nominierungskomitees für das Weltdokumentenerbe, Konrad Elmshäuser.
Das Weltdokumentenerbe vereint Buchbestände, Handschriften, Partituren, Bild-, Ton- und Filmaufnahmen von außergewöhnlichem Wert für die Menschheitsgeschichte. Das internationale Unesco-Register „Memory of the World“ zählt über 500 Einträge. Darunter befinden sich 35 Beiträge aus Deutschland.